Ein absolutes Unikat in Europa!

Europaschutzgebiet:

Naturnahe Auwälder,

Streuwiesen und

Uferröhrichte

sind Lebensräume für eine

ausgesprochen vielfältige

Fauna und Flora

und wir haben bei uns

eine für Mitteleuropa

einzigartige Situation.

Mit der Schneeschmelze überschwemmt der Bodensee jedes Jahr während der Sommermonate aufs Neue große Uferbereiche. Diese dynamische Landschaft ist sehr wichtig für unsere seltenen Pflanzen, damit sie sich gegen die gewöhnlichen Landpflanzen behaupten können. Eine ideale Überschwemmung dauert drei bis vier Monate. Wenn sie zu lange anhält, siedeln sich Wasserpflanzen an.

 Mehrerauer Seeufer & Bregenzerachmündung

Die Mündungslandschaft an der Bregenzerach verändert sich ständig und der Fluss schwemmt enorme Mengen Kiesmaterial in den See. Hochwasser formt diese Landschaft und es entstehen immer wieder neue Lebensräume und junge Auwälder. An der Bregenzerachmündung und in den Aulandschaften können alle möglichen Stadien eines Auwaldes erkundet werden.

„SPEKTAKULÄRE ERSCHEINUNGEN UND EINE FANTASTISCHE NATURVIELFALT“

 

So werden Weichholzauen mit Weiden, Erlen und Pappeln, die gewöhnlich näher am Wasser sind, regelmäßig geflutet. Weniger Flussdynamik erleben wir im Hartholz-Auwald. An der Mündung des Alten Rheins findet sich eine der größten Hartholz-Auwälder am Bodensee mit Eiche, Esche und Ulme.

Spezielle Verhältnisse bieten, zwei der seltensten Pflanzen Vorarlbergs, einem extrem seltenen Gras – der „lebendgebärenden“ Strandschmiele (…bereits in der Blütenrispe keimt es und es entwickeln sich junge Pflanzen) – und dem nur wenige Zentimeter großen Bodensee-Vergissmeinnicht Lebensraum. Dieser „Endemit“ kommt weltweit nur am Bodensee vor! Genetisch ident sind die vermutlich übersiedelten Exemplare am Starnberger See. Dort handelt es sich um eine neuere Ansiedlung.

Die Bestände verändern sich. So ist das seltene Bodensee-Vergissmeinnicht von ca. 40 bis 50.000 Stück auf einen Höchststand von 200.000 Exemplaren gestiegen und hat sich 2020 vermutlich mit dem Klimawandel, aber sicher mit der fehlenden jährlichen Überschwemmung auf 7.000 Stück minimiert. Jedes Jahr aufs Neue beeindrucken die blauen Blütenteppiche mit der zierlichen Bodenflora am flachen Kiesufer. Ein außergewöhnliches Naturschauspiel, das uns mit der Renaturierung von Ufern hoffentlich als botanisches Kleinod noch lange erhalten bleibt!

Neben diesen besonderen Seltenheiten, leben zahlreiche weitere Pflanzen und Tiere, die in anderen Regionen bereits verschwunden sind. Der Strandling zählt zu den botanischen Raritäten am Bodenseeufer wie auch der Zwergrohrkolben und der Uferhahnenfuss.

Naturbeobachtungen lassen sich abseits vom Strandrasen auch mit einem Wegegebot besonders gut mit einem Fernglas durchführen. Kinder genießen die spannende Erkundung und das Anpirschen von der Ferne. So werden wichtige Lebensräume geschont und die Tiere bleiben oftmals länger sichtbar.