Wunderschöner Panoramaweg über sonnige Wiesen vorbei an bezaubernder Alpenflora

Von der Seilbahn erreichen wir ab Baumgarten in Kürze den höchsten Punkt der Wanderung, die Niedere Höhe, von wo man eine prachtvolle Aussicht genießt. Der Weg führt durch ein Karstgebiet hinunter zur Stongerhöhealpe und im Anschluss zu den Wildmoosalpen. Dieses Gebiet ist geprägt von Mooren, die sich hier auf dem tonigen Untergrund nach der Eiszeit gebildet haben. Von den Wildmoosalpen führt ein wunderschöner Weg vorbei an bezaubernder Alpenflora und wir erreichen die Kapelle und urige Hütten vom Vorsäß Sonderdach.

 Einkehr Alpe Wildmoos

Im Alpgebiet findet sich eine Alpflora mit Kräutern und Wildgemüse, welches vielseitig in der Küche verwendet werden kann. Wilder Majoran, Berg-Thymian, Pfefferminz, Wacholder, Gelber Enzian, der gute Heinrich, die Kohl-Kratzdistel, Spitz- und Breitwegerich, Brennnessel und Gänseblümchenblätter können mit Fantasie und Liebe wunderbar verwertet werden.

Alpe Wildmoos (Einkehr in der Sennalpe)

Die Alpe Wildmoos verwöhnt mit selbst gemachten Köstlichkeiten und verschiedenen Älpler-Produkten. So gibt es neben Alpkäse, Goaskäsle, feine Alpbutter, Frischkäse, Seagen, Joghurt, Topfen und Aufstrich. „Alp-Sig“ – die Wälder-Schokolade (karamellisierte Molke) – sollte man unbedingt probiert haben.

Nachhaltig, auch zuhause fantastisch!

Auch selbst gemachter Sirup von Himmelschlüssel, Brennnessel oder Holder und feine Edelbrände runden das Angebot ab. Achtung – den großen Rucksack nicht vergessen! Auf den Sennalpen einkaufen ist am schönsten und somit zuhause doppelt genießen 🙂

Dreistufenlandwirtschaft (UNESCO Kulturerbe)

In Vorarlberg tragen die ÄlplerInnen mit der Alpwirtschaft und ihrem Umgang mit der Natur zum Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft bei und pflegen das Brauchtum im jahreszeitlichen Kreislauf. Die Dreistufenlandwirtschaft wurde als immaterielles Kulturerbe 2011 bei der UNESCO – Umgang mit der Natur – aufgenommen.

Mehrwert Bealpung (Schwenden)

Die regelmäßige Bealpung verhindert die Verbuschung und Verkrautung von Alpwiesen und Berghängen. Der Tritt der Kühe festigt steile Hanglagen und kann zudem Hangrutschungen, Murenabgängen und Lawinen vorbeugen. Beim Schwenden im Frühsommer und Herbst wird zudem dem Wald entgegengewirkt und Latschen, Büsche und Zwergsträucher werden geschnitten und von den Weideflächen entfernt.

Heimische Flora (giftige Pflanzen)

Am Wegesrand finden sich auch sehr giftige Pflanzen. Die wohl giftigsten Pflanzen der heimischen Flora sind der blaue Eisenhut und der gelbe Wolfs-Eisenhut. Auch bei der Herbstzeitlose, der Eibe und dem Weißen Germer, der oft mit dem gelben Enzian verwechselt wird, ist Vorsicht geboten.

Heumilchgewinnung (Kräuter und Gräser)

Die ursprünglichste Form der Milchgewinnung findet sich hier auf den Sennalpen. Die Heumilchgewinnung wird dem Lauf der Jahreszeiten angepasst. Den Sommer verbringt das Vieh auf den heimischen Weiden und Alpen, wo sie neben frischer Luft und klarem Wasser eine Vielzahl an saftigen Kräutern und Gräsern genießen.

„Garantiert traditionelle Spezialität“

Im Winter werden die Tiere mit luftgetrocknetem Heu versorgt. Als Ergänzung erhalten sie mineralstoffreichen Getreideschrot. Vergorene Futtermittel wie Silage, die bei mir z.B. Allergien auslösen, sind strengstens verboten. Milch ist also nicht gleich Milch! Nur mehr 3% der gesamten Milchmenge in der EU sind Heumilch und weisen das EU-Gütesiegel „garantiert traditionelle Spezialität“ aus.